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Othopäde Chirurg

Tennisarm

Tennisarm


 
Verschiedene Operationen des Tennisellenbogens:
Wenn die nichtoperative Behandlung mit Spritzen, Gips, Medikamenten, Krankengymnastik, etc. versagt, stellt sich die Frage nach der Operation eines schmerzhaften Tennisellenbogens.
Grundsätzlich gibt es 3 Verfahren:
1. Die arthroskopische Operation.
2. Die minimalinvasive Operation. 
3. Die offene Operation des Tennisellenbogens.



Die arthroskopische / endoskopische Operation des Tennisellenbogens:
Dies ist ein OP Verfahren, welches sich insbesondere in den letzten 10 Jahren zunehmend und mit verlässlichen und guten Langzeitergebnissen durchgesetzt hat. Es wird meistens in einer kurzen Vollnarkose durchgeführt. Der Patient wird zur Operation in eine Seitenlage oder Bauchlage gebracht. Die entzündeten und teilweise gerissenen Sehnen der Unterarmstrecker werden von innen, gelenkseitig, aufgesucht, arthroskopisch eingekerbt und derart entlastet. Erkranktes Sehnengewebe wird entfernt. Man operiert mit einer kleinen Kamera, welche in das Ellenbogengelenk gebracht wird und der Operateur kann diesen Eingriff mit Präzisionswerkzeug am Fernseher verfolgen und vornehmen.
 


 
Vorteile der arthroskopischen Tennisellenbogenoperation:
1. Die mit dem Skalpell gesetzten Schnitte sind klein, welches bedeutet, dass die Schmerzen - im Vergleich zur offenen Operation - deutlich geringer sind. 
2. Der operierte Ellenbogen kann fast immer schneller bewegt und im Alltag wieder eingesetzt werden.
3. Wenn man mit der Arthroskopiekamera das Ellenbogengelenk ansieht, kann man auch andere krankhafte Befunde erkennen und beheben. Tennisellenbogen ist nicht gleich Tennisellenbogen. Egal, ob eine Behandlung des Tennisellenbogens mit oder ohne Operation stattfindet, typisch sind immer wieder auftretende Therapieversager. Je nach wissenschaftlicher Studie werden Zahlen zwischen 11% und knapp über 40% angegeben von Fällen bei denen ein Tennisellenbogen arthroskopiert wird und zusätzliche oder ganz andere krankhafte Befunde entdeckt werden. Dabei handelt es sich z.B. um einklemmende Schleimhautfalten, Verschleiss oder andere - vorher nicht erkennbare - krankhafte Zustände im Ellenbogen. Meistens können sie in solchen Fällen gleich arthroskopisch mitbehandelt / beseitigt werden.
 


 
 


 
Nachteile der arthroskopischen Tennisellenbogenoperation:
1. Es ist ein technisch hoch anspruchsvolles Verfahren und verlangt vom Operateur fortgeschrittene Kenntnisse und Routinen im arthroskopischen Operieren, weil man direkt an Nerven und Gefässen vorbeioperiert.

2. Man eröffnet das Ellenbogengelenk. In einem geringen Prozentsatz könnte man Bakterien einschleppen. Dieser vermeintliche Nachteil ist im Einzelfall abzuwägen. Wiederum von Vorteil ist andererseits, dass man eben genau deshalb andere krankhafte Befunde im Ellenbogen überhaupt erst erkennen und beheben kann und derart die Anzahl potentieller Therapieversager ( = Operation ohne Erfolg und weiterhin anhaltende Schmerzen im Ellenbogen ) wesentlich vermindert. In Verbindung mit den o.g. Vorteilen verhält es sich oft derart, dass das arthroskopische Vorgehen zur Beseitigung der Schmerzen beim Tennisellenbogen mit seinen Vorteilen überwiegt.


Die minimalinvasive Operation des Tennisellenbogens:
Sie bildet einen Kompromiss zwischen dem arthroskopischen und offenen Operieren am Ellenbogen. Von Vorteil ist die Möglichkeit, dass man die minimalinvasive Operation des Tennisellenbogens ggf. unter örtlicher Betäubung vornehmen kann. Nachteilig ist der Umstand, dass man andere krankhafte Befunde im Ellenbogengelenk, welche für die Ellenbogenschmerzen alleine oder mitverantwortlich sind, nicht erkennen kann.
Bei diesem minimalinvasiven Vorgehen am Ellenbogen sucht man den Ansatz der Unterarmstrecker auf und macht einen kurzen Schnitt von ca. 0,5 bis 2 cm und kerbt die entzündeten Ansätze der Unterarmstrecker von aussen ein, um sie zu entlasten.


Die offene Operation des Tennisellenbogens:
Sie ist ein klassisches, bewährtes und seit Jahrzehnten eingesetztes Operationsverfahren zur Behandlung des schmerzhaften Tennisellenbogens. Es wird in örtlicher Betäubung oder meistens Vollnarkose bzw. Betäubung des Nervengeflechtes in der Achselhöhle ( sog. Plexusanästhesie ) bei dem auf dem Rücken liegenden Patienten ein Schnitt von etwa 3 bis 5 cm angelegt. Die erkrankten Ansätze der Unterarmstrecker werden offen - von aussen - aufgesucht und durch eine Einkerbung entlastet bzw. erkranktes Sehnengewebe entfernt.
Krankhafte Befunde im Ellenbogen kann man nicht erkennen. Die Schnitte sind grösser und mehr Weichteile müssen abgelöst werden. Das schmerzt mehr und länger und daraus resultiert eine längere Erkrankungsphase / Arbeitsausfallzeit.
Es gibt viele unterschiedliche offene Operationsverfahren zur Behandlung des Tennisellenbogens. Weit verbreitet sind z.B. die Operationstechniken nach Hohmann, Wilhelm, Nirschl uvm.


Was ist ein Tennisellenbogen ?
Es handelt sich um einen Schmerzzustand in Höhe des aussenseitigen Ellenbogens, der Region wo die Unterarmstrecker körpernah entspringen.


Wie entsteht ein Tennisellenbogen ?
Bis vor Kurzem war man der Auffassung, dass es sich um eine Entzündung der Muskelansätze der Unterarmstrecker handelt. Neuere Studien haben gezeigt, dass es sich um anlagebedingte Gefässveränderungen handelt, welche zum Absterben von Gewebe im Bereich der Sehnenansätze führen.


Wie stellt man einen Tennisarm fest ?
Den wesentlichen Weg zur Diagnose leistet die Erfassung der Beschwerden der / des Betroffenen in Verbindung mit speziellen klinischen Untersuchungstests. Gezielte örtliche Betäubungen können bei der Diagnostik des Tennisellenbogens hilfreich sein.


Wie wird der Tennisellenbogen behandelt ?
Zunächst finden eine Vielzahl nichtoperativer Therapiemöglichkeiten Anwendung. Gezielte Spritzen vor Ort an die gereizten Sehnenansätze der Unterarmstreckmuskulatur können sehr hilfreich sein.
Auch die Akupunktur über mehrere Sitzungen bietet gute Behandlungsmöglichkeiten.
In Kombination mit anderen Verfahren werden regelmässig Therapien wie der Einsatz des therapeutischen Ultraschalls oder Kälteanwendungen ( die sog.Kryotherapie ) und die Iontophorese eingesetzt.
Bewährt haben sich die Ruhigstellung des Armes im Gips für einen Zeitraum von 5 bis 10 Tagen.
Ellenbogenspangen ( sog. Epicondylitisspangen ) werden seit vielen Jahren zur Behandlung des Tennisellenbogens eingesetzt. Durch einen "Klammereffekt" über den Ansätzen der Sehnen der Unterarmstreckmuskulatur sollen sie zur Beschwerdelinderung beitragen.
 

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